In den frühen 80er Jahren machte der neuseeländische Physiotherapeut und Manualtherapeut Brian Mulligan während der Behandlung einer verletzten Sportlerin eine überraschende Entdeckung. Der Finger der Patientin war geschwollen, schmerzhaft und kaum beweglich. Da gängige Traktions- und Mobilisationsbehandlungen sowie Ultraschall und Eis erfolglos geblieben waren, begann Brian Mulligan zu experimentieren: „Während die verletzte Sportlerin ihren Finger aktiv bewegte, hielt ich eine lateraleTranslationsbewegung im Interphalangealgelenk – es war sofort schmerzfrei beweglich.“ Mulligan erklärte sich die überraschende Wirkung so: „Durch die Verletzung muss im Fingergelenk ein kleiner Positionsfehler entstanden sein, der sich durch die Kombination aus passiver Mobilisation und aktiver Bewegung scheinbar wiederbeheben ließ.“
Mobilisationstechniken aus der Manuellen Therapielassen sich demnach wirksam mit aktiven Bewegungen kombinieren: „Mobilisation with Movement“ (MWM). Aus Mulligan´s Entdeckung ist inzwischen ein therapeutisches Konzept geworden, dessen Erfolge für Patienten unmittelbar spürbar sind und sich zudem wissenschaftlich nachweisen lassen.